Standort: Ausbreitung in allen Ackerbaulagen möglich, gehäuft an feuchten und nährstoffreichen Standorten anzutreffen (Feuchtezeiger), besonders im Maisbau zu finden
Hauptkeimzeit: hauptsächlich Frühjahr
Beschreibung:
Die Zaunwinde gehört zu der Familie der Windengewächse, welche durch ihren schlingenden Wuchs und ihre schönen Blüten bekannt ist. Bei dieser Art handelt es sich um ein sehr massenwüchsiges, ausdauerndes und konkurrenzstarkes Unkraut.
Sie wurzelt bis zu einer Tiefe von 70 cm. Die vegetative Vermehrung erfolgt durch unterirdische Rhizome. Jedoch können auch auf den Boden aufliegende Sprosse wurzeln und so zu einer eigenständigen Pflanze werden. Die generative Vermehrung über Samen hat eine geringe Bedeutung.
Typische Merkmale: Viel größere und breitere (4-6 cm) Blätter als die Ackerwinde; die Blüten sind ebenfalls größer (3,5 – 5 cm) und anderen Grund sind größere Vorblätter als bei der Ackerwinde ausgebildet; die Blütenfarbe ist immer weiß;
Keimblätter: sehr groß, verkehrt herzförmig, fast quadratisch, lang gestielt
Laubblätter: sind pfeilförmig; wachsen langstielige und wechselständig am Stängel; keine Nebenblätter
Stängel: runde bis stumpfkantige Stängel; Triebe erreichen eine Länge bis zu 3m; winden sich gegen den Uhrzeigersinn an allem empor oder kriechen am Boden entlang;
Blüten: weiße, zwittrige, geruchslose und gestielte Trichterblüten; wachsen einzeln in den Blattachseln; 5 miteinander verwachsene Blütenblätter; doppelte Blütenhülle; schließen bei feuchtem Wetter und sind nachts geöffnet
Blütezeit: blüht ab Juni bis in den September hinein
Fruchtknoten: oberständig
Früchte: eiförmige Kapsel
Samen: 200 – 300 Samen je Pflanze; 4-6 mm groß
Lebensdauer der Samen im Boden: im Boden können die Samen bis zu 20 Jahre überdauern;
Vorkommen: Ufer, Auen, Wegen und Zäune; in gemäßigter bis subtropischer Zone heimisch
Bedeutung:
Erst vor einigen Jahrzehnten in die Äcker vorgedrungen. Besondere Bedeutung hat die Zaunwinde auf feuchten Standorten. Hier kann es wegen der enormen Massenwüchsigkeit zu einer Überwucherung der Kulturpflanze kommen. Dies führt zu einem Lichtentzug, zu einer Reduktion der Biomasse und schwächt die Kulturpflanze. Zusätzlich kommt es bei einem starken Aufkommen zu Ernteerschwernissen.
Intensive Bodenbearbeitung wirkt sich positiv auf die Verbreitung der Zaunwinde aus. Da durch die mechanische Beanspruchung Bruchstücke der kriechenden Rhizome im Boden verteilt werden, die wiederum zu einer eigenständigen Pflanze heranwachsen. Reduzierte Bodenbearbeitung führt zu einer indirekten Förderung.