Bayer Agrar Austria

Herbizide

Unter Herbiziden versteht man Unkraut- und Ungrasbekämpfungsmittel. Sie greifen auf verschiedenste Weise in den Stoffwechsel der Pflanzen ein. Von allen chemischen Pflanzenschutzmaßnahmen entfallen 75% auf die Unkrautbekämpfung.

Ungräser und Unkräuter

Der größte Teil der unter dem Begriff "Unkraut" zusammengefassten Pflanzen gehört zu den Blütenpflanzen, von denen die Zweikeimblättrigen (Dikotyle), die eigentlich Kräuter, zahlenmäßig an erster Stelle stehen. Von den einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyle) treten zwar nur verhältnismäßig wenige Arten in Kulturbeständen auf, sie sind aber - besonders einige Grasarten - von großer wirtschaftlicher Bedeutung.

Die meist verbreiteten Unkrautarten in deutschen Ackerflächen sind: Gewöhnliches Hirtentäschel, Weißer Gänsefuß, Kleiner Storchschnabel, Gewöhnliches Greiskraut, Gemüse-Gänsedistel, Vogelmiere, Geruchlose Strandkamille, Acker-Gauchheil, Stängelumfassende Taubnessel, Purpurrote Taubnessel, Acker-Vergissmeinnicht, Windenknöterich, Floh-Knöterich, Acker-Gänsedistel, Feld-Ehrenpreis und Acker-Stiefmütterchen.

Auf basenreichen Böden tauchen z.B. diese Unkräuter gerne auf: Hundspetersilie, Acker-Fuchsschwanz, Flughafer, Schlitzblättriger Storchschnabel, Klatschmohn, Ackersenf, Acker-Hellerkraut, Persischer Ehrenpreis, Gewöhnlicher Feldrittersporn, die Kleine Wolfsmilch, Knollen-Platterbse, Acker-Steinsame, Finkensame, Acker-Hahnenfuß, Gezähnter Feldsalat oder Sonnwend-Wolfsmilch und Garten-Wolfsmilch.

Besonders wohl in nährstoffarmen Böden fühlen sich Acker-Hundskamille, Acker-Rettich, Einjähriger Knäuel, Acker-Spark, Acker-Schmalwand und Kleiner Sauerampfer wohl. Im Wintergetreide tauchen hier besonders häufig Gemeiner Windhalm, Kornblume, Schmalblättrige Wicke oder Rauhaarige Wicke auf. In Lehmböden findet man Vielsamigen Gänsefuß, Knäuel-Hornkraut, Europäischer Sauerklee. Blutrote Fingerhirse, Gewöhnlicher Reiherschnabel, Behaartes Knopfkraut, Rote Borstenhirse, Grüne Borstenhirse sind auf sandigen Äckern anzutreffen.

Herbizide müssen, bevor sie wirken, aus dem Spritzbelag (Blattherbizide) oder der Bodenlösung (Bodenherbizide) in die Pflanzen gelangen. Durch die Art der Aufnahme in die Pflanze sowie deren Weiterleitung und Wirkung, werden diese unterteilt in Kontaktherbizide und systemische Herbizide.